Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Futter
Futter1 Sn "Nahrung" std. (8. Jh. ), mhd. vuoter, ahd. fuotar, mndd. voder, vōr, mndl. voeder Stammwort. Aus g. * fōdra- n. "Futter", auch in anord. fóđr, ae. fōdder; daneben mit ursprünglich gleicher Bedeutung (g. ) * fōstra- in anord. fóstr "Erziehung, Unterhalt", ae. fōstor, as. in fōstir-mōdar f. Dazu als Verbum g. * fōd-ija- "füttern" in gt. fodjan, anord. fœđa, ae. fēđan, afr. fōdia, as. fōdian, ahd. fuoten, im Deutschen ersetzt durch das denominative füttern; von der Schwundstufe ahd. fatunga f. "Nahrung". Zu ig. (eur. ) * pā-t-/pə-t- "nähren" in gr. patéomai "ich esse, verzehre". (Dieses ist wohl von der Wurzel * pā- "weiden" zu trennen, da diese näher zu * pōi- "weiden, hüten, schützen" gehört). Ebenso nndl. voer, ne. fodder, nschw. foder, nisl. fóđur; "Furage".
✎ Tiefenbach (1973), 38-42. west- und nordgermanisch ix.
Futter2 Sn "Unterfutter" std. (12. Jh. ), mhd. vuoter "Unterfutter, Futteral", ahd. fuotar, mndd. voder, vōr Stammwort. Aus g. * fōdra- n. "Unterfutter, Futteral, Scheide", auch in gt. fodr "Scheide", anord. fóđr "Futteral, Scheide, Kleiderfutter", ae. fōdder, afr. fōder. Offensichtlich eine Instrumental-Ableitung auf -tro-, wie sie auch in ai. pā́tra- "Behälter, Gefäß" vorliegt (ein ebenfalls genanntes heth. pattar, pattur "Korb" ist nicht ausreichend sicher nachzuweisen). Das altindische Wort erweist sich dabei als klare Ableitung von ai. pā́ti "schützt, behütet, bewahrt", das auf ig. * pah- zurückzuführen ist (heth. pahs- "schützen"). Hierzu auch gr. põma "Deckel". Ausgangsbedeutung des germanischen Wortes ist also "Schutz". "Futteral". Zur Entlehnung ins Finnische s. LÄGLOS (1991), 126. gemeingermanisch iz.
Futter1 Sn "Nahrung" std. (8. Jh. ), mhd. vuoter, ahd. fuotar, mndd. voder, vōr, mndl. voeder Stammwort. Aus g. * fōdra- n. "Futter", auch in anord. fóđr, ae. fōdder; daneben mit ursprünglich gleicher Bedeutung (g. ) * fōstra- in anord. fóstr "Erziehung, Unterhalt", ae. fōstor, as. in fōstir-mōdar f. Dazu als Verbum g. * fōd-ija- "füttern" in gt. fodjan, anord. fœđa, ae. fēđan, afr. fōdia, as. fōdian, ahd. fuoten, im Deutschen ersetzt durch das denominative füttern; von der Schwundstufe ahd. fatunga f. "Nahrung". Zu ig. (eur. ) * pā-t-/pə-t- "nähren" in gr. patéomai "ich esse, verzehre". (Dieses ist wohl von der Wurzel * pā- "weiden" zu trennen, da diese näher zu * pōi- "weiden, hüten, schützen" gehört). Ebenso nndl. voer, ne. fodder, nschw. foder, nisl. fóđur; "Furage".
✎ Tiefenbach (1973), 38-42. west- und nordgermanisch ix.
Futter2 Sn "Unterfutter" std. (12. Jh. ), mhd. vuoter "Unterfutter, Futteral", ahd. fuotar, mndd. voder, vōr Stammwort. Aus g. * fōdra- n. "Unterfutter, Futteral, Scheide", auch in gt. fodr "Scheide", anord. fóđr "Futteral, Scheide, Kleiderfutter", ae. fōdder, afr. fōder. Offensichtlich eine Instrumental-Ableitung auf -tro-, wie sie auch in ai. pā́tra- "Behälter, Gefäß" vorliegt (ein ebenfalls genanntes heth. pattar, pattur "Korb" ist nicht ausreichend sicher nachzuweisen). Das altindische Wort erweist sich dabei als klare Ableitung von ai. pā́ti "schützt, behütet, bewahrt", das auf ig. * pah- zurückzuführen ist (heth. pahs- "schützen"). Hierzu auch gr. põma "Deckel". Ausgangsbedeutung des germanischen Wortes ist also "Schutz". "Futteral". Zur Entlehnung ins Finnische s. LÄGLOS (1991), 126. gemeingermanisch iz.