Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
frieren
frieren Vst. std. (8. Jh. ), mhd. vriesen, ahd. friosan, mndl. vriesen Stammwort. Aus g. * freusa- Vst. "frieren", auch in anord. frjósa, ae. frēosan, gt. in frius "Frost". Das Verb hat in der gleichen Bedeutung keine Anknüpfungsmöglichkeit, dagegen zeigt die Ableitung "Frost" (ae. frost, afr. frost, as. frost, ahd. frost; daneben anord. frør, frer, ahd. frōr) gute Vergleichsmöglichkeit mit l. pruīna "Rauhreif", auch "Winter", kymr. rhew "Eis, Frost" und ai. prúṣvā (auch ai. pruṣvā́) "Tropfen, Tau", vielleicht auch "Rauhreif". Die außergermanischen Wörter hängen aber von einem * preus- "sprühen, spritzen" ab, das in lit. praũsti "waschen", serbo-kr. pŕskati "spritzen, besprengen", ai. pruṣṇóti "besprengt, träufelt, näßt" bezeugt ist. Daraus ist zu schließen, daß * freus-a- ursprünglich "sprühen" bedeutete und Ableitungen mit der Bedeutung "Rauhreif, Frost" bildete. Unter dem Einfluß dieser Ableitungen verschob sich dann seine Bedeutung im Germanischen zu "frieren".   Ebenso nndl. vriezen, ne. freeze, nschw. frysa, nisl. frjósa; "Frost".
Seebold (1970), 210f.;
Hamp, E. P. JIES 1 (1973), 215-223. west- und nordgermanisch
iz.
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