Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Friedhof
Friedhof Sm std. (9. Jh. , Form 16. Jh. ), mhd. vrīthof, ahd. frīthof m./n. ( ? ), as. frīdhof Stammwort. Ursprünglich "Vorhof, eingefriedetes Grundstück" zu ahd. frīten "hegen", gt. freidjan "schonen". In ungestörter Entwicklung wäre nhd. Freithof zu erwarten gewesen, was auch tatsächlich regional bezeugt ist; doch ist das Wort als Bezeichnung des Kirchhofs an Friede angeglichen worden durch das Verständnis als "Immunitätsland": Die öffentlichen Beamten hatten kein Eingriffsrecht auf dem Friedhof - entsprechendes gilt für das gleiche Wort als Orts- und Hofbezeichnung. Ahd. frīten gehört zu der Sippe von "frei", "freien", "Freund" und "Friede"(n) mit der Sonderbedeutung "hegen, schonen, pflegen". Unmittelbar zugrunde liegt das Adjektiv g. * frīda- "gepflegt, schön" in anord. friđr, ae. friþ, außergermanisch vergleichbar ist ai. prītá-, Partizip zu ai. prīṇā́ti. "frei". Scheller (1959), 114-117;
Kretschmer (1969), 275-278;
LM 4 (1989), 923-930;
Ilisch, P. NW 30 (1990), 103-18;
RGA 9 (1995), 610-613. deutsch
s. Friede, s. Hof
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