Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
freien
freien Vsw "um eine Frau werben" erw. obs. (12. Jh. ) Stammwort. Ursprünglich nicht oberdeutsch, durch Luther allgemein eingeführt. Mhd. vrien, mndd. vrien, vrigen "heiraten, umwerben" ist eine Spezialisierung von g. * frijō- Vsw . "freundlich behandeln, umwerben", wohl unter dem Einfluß von as. frī "(Ehe)Frau". Das Verb auch in gt. frijon, anord. frjá, ae. frēogan, mndl. vrien "hold sein, lieben". Es ist grundsprachlichen Alters, vgl. ai. priyāyáte, akslav. prijati "hold sein, beistehen, sorgen (für)", ein Denominativ zu ig. * prijo- "eigen, lieb, freundlich" (s. frei). Zu beachten ist allerdings kymr. priodi "heiraten" (< kwrei-) falls ein Übergang von ig. * kwr- zu g. * fr- angesetzt werden kann. Umfassendere Zusammenhänge sucht Bomhard. - Ein Freier ist eigentlich ein "Brautwerber, Verlobter", heute fast nur noch als "Kunde einer Prostituierten". Zur alten Bedeutung noch auf Freiersfüßen gehen "sich mit dem Gedanken einer Hochzeit befassen". S. auch "Freite". Scheller (1959), 89-101;
Mezger, F. ZVS 79 (1964), 32-38 (etwas anders);
Bomhard (1995), 47f. deutsch
iz.
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