Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
frech
frech Adj std. (8. Jh. ), mhd. vrech, ahd. freh, mndl. vrec Stammwort. Aus g. * freka- Adj. "gierig", auch in anord. frekr, ae. frec, gt. in faihu-friks "habgierig". Die Bedeutung wechselt einerseits zu "wild u.ä. ", andererseits zu "kühn, tapfer, eifrig". Die Abgrenzung der Sippe ist problematisch, weil neben dem -e- in frech z.B. auch -ō- erscheint (anord. frœkn, ae. frǣcne, as. frōkni, frēkni "kühn, verwegen", ahd. fruoh(ha)nī "früh, zeitig"), was morphologisch nicht recht erklärbar ist. Auch außergermanisch ergibt sich kein überzeugender Anschluß. Man vergleicht poln. pragnąć "gierig verlangen", kymr. rhewydd "Geilheit" und andererseits mit s mobile gr. spargáō "ich strotze, begehre heftig". Die Sippe bedarf einer genauen Analyse. Abstraktum: Frechheit.✎ Lane, G. Latzel, S. Language 9 (1933), 258;
Piirainen, E.: Germ. " * frōđ-" und germ. " * klōk-" (Helsinki 1971), 44-46;
Röhrich 1 (1991), 472;
Heidermanns (1993), 212f., 218f. Zur Entlehnung ins Finnische s. Koivulehto (1991), 26. west- und nordgermanisch gwn.
frech Adj std. (8. Jh. ), mhd. vrech, ahd. freh, mndl. vrec Stammwort. Aus g. * freka- Adj. "gierig", auch in anord. frekr, ae. frec, gt. in faihu-friks "habgierig". Die Bedeutung wechselt einerseits zu "wild u.ä. ", andererseits zu "kühn, tapfer, eifrig". Die Abgrenzung der Sippe ist problematisch, weil neben dem -e- in frech z.B. auch -ō- erscheint (anord. frœkn, ae. frǣcne, as. frōkni, frēkni "kühn, verwegen", ahd. fruoh(ha)nī "früh, zeitig"), was morphologisch nicht recht erklärbar ist. Auch außergermanisch ergibt sich kein überzeugender Anschluß. Man vergleicht poln. pragnąć "gierig verlangen", kymr. rhewydd "Geilheit" und andererseits mit s mobile gr. spargáō "ich strotze, begehre heftig". Die Sippe bedarf einer genauen Analyse. Abstraktum: Frechheit.✎ Lane, G. Latzel, S. Language 9 (1933), 258;
Piirainen, E.: Germ. " * frōđ-" und germ. " * klōk-" (Helsinki 1971), 44-46;
Röhrich 1 (1991), 472;
Heidermanns (1993), 212f., 218f. Zur Entlehnung ins Finnische s. Koivulehto (1991), 26. west- und nordgermanisch gwn.