Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
fluchen
fluchen Vsw std. (9. Jh. ), mhd. vluochen Vsw ., ahd. fluohhōn Vsw ., fluohhan Vst. , as. flōkan Vst. Stammwort. Aus g. * flōk-a- Vst. , auch in gt. faiflokun Prät. "betrauerten", anord. flókinn "verworren", ae. flocan Vst. "die Hände zusammenschlagen", afr. urflōkin "verflucht". Die Ausgangsbedeutung ist wohl "stoßen, schlagen"; daraus die deutsche Bedeutung (vgl. einen Fluch ausstoßen) und in einem anderen Bild "die Hände zusammenschlagen" im Englischen; dies als Zeichen der Trauer und Verzweiflung im Gotischen (wobei die Fügung syntaktisch weiterentwickelt ist, im Akkusativ die betrauerte Person steht, nicht die Hände o.ä. ). Das germanische Verb geht zurück auf ig. (eur. ) * plāg- "schlagen" in l. plangere "schlagen, an die Brust schlagen, trauern", gr. plḗssō "ich schlage, treffe, treibe". Eine Variante mit -k in lit. plàkti "schlagen, peitschen, prügeln". Abstraktum: Fluch; Präfigierung: "ver-".   Ebenso nndl. vloeken.
Förster, M. FS Liebermann (1921), 154-156;
Seebold (1970), 205f.;
LM 4 (1989), 596-597;
Röhrich 1 (1991), 465;
RGA 9 (1995), 238-240. gemeingermanisch
ix.
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