Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
fließen
fließen Vst. std. (8. Jh. ), mhd. vliezen, ahd. fliozan, as. fliotan Stammwort. Aus g. * fleut-a- Vst. "fließen", auch in anord. fljóta, ae. flēotan, afr. fliāta, im Gotischen ist kein Wort dieser Bedeutung belegt. Dieses aus einer auch in den Nachbarsprachen des Germanischen bezeugten Erweiterung * pleud- zu der ig. Wurzel * pleu- "fließen"; * pleud- in lit. plū́sti "strömen", lit. pláuti "spülen, waschen", air. lúaidid "bewegt sich", air. imm- "bewegt, trägt, treibt, fährt herbei"; * pleu- in ai. plávate "schwimmt, gleitet", gr. pléō "ich segle, schiffe, schwimme", akslav. pluti "befahren", air. luïd (ursprünglich Deponens) "bewegt sich, fliegt". Dieses aus einer einfacheren Wurzelstufe (ig. ) * pelə- "gießen, füllen" in lit. pìlti "gießen, füllen", ai. píparti "füllt, nährt" (selten); "fließen" ist also eigentlich "überfließen".   Ebenso nndl. vlieten, ne. fleet, nschw. flyta, nisl. fljóta; "Floß", "Flosse", "flößen", "flott", "Flotte", "Fluß", "Flut".
Seebold (1970), 202-204. west- und nordgermanisch iz.
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