Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
fliegen
fliegen Vst. std. (8. Jh. ), mhd. vliegen, ahd. fliogan, mndd. vlegen, mndl. vliegen Stammwort. Aus g. * fleug-a- Vst. "fliegen", auch in anord. fljúga, ae. flēogan, afr. fliāga. Außergermanisch läßt sich ein baltisches Wort bei Ansatz eines (ig. ) * pleuk- "fliegen, schwimmen" vergleichen, was voraussetzen würde, daß das germanische Wort den grammatischen Wechsel zugunsten des stimmhaften Lautes ausgeglichen hätte. Mit Rücksicht auf die Vermeidung eines Zusammenfalls mit "fliehen" in den außergotischen Sprachen ist diese Annahme durchaus möglich. Vgl. lit. plaũkti "schwimmen, herbeiströmen" und vielleicht lit. plùnksna "Feder" (neben lit. plū́sna). Unter Umständen ist die auf * pleus- zurückführende Sippe von "Flaum" und "Flausch" näher zugehörig. Weiter zu ig. * pleu- "fließen", das unter "fließen" dargestellt ist. Einen ähnlichen Bedeutungswandel von "schwimmen" zu "fliegen" zeigt toch. AB plu- "schweben" von der einfacheren Wurzelstufe (sowie vielleicht * plus- "Wollflocke, Flaumfeder"). Auch ai. plávate heißt neben "schwimmen, fließen" gelegentlich "schweben, fliegen". - Schon westgermanisch ist das Wort Fliege (mhd. vliege, ahd. fliuga, as. fliega, ae. flēoge), dazu im Ablaut anord. fluga gleicher Bedeutung. Abstraktum: Flug; Nomen agentis: Flieger.   Ebenso nndl. vliegen, ne. fly, nschw. flyga, nisl. fljúga; "flitzen", "Flocke", "Flucht"2, "Flügel", "flügge", "flugs".
Schumacher, Th. ZM 23 (1955), 59-64;
Wissmann (1963-1968), 694-696, 762-764 (zu
Fliege);
Seebold (1970), 201f.;
Röhrich 1 (1991), 460-461. west- und nordgermanisch
iz.
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