Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
fest
fest Adj std. (8. Jh. ), mhd. vest(e), ahd. festi, as. festi Stammwort. Außerhalb des Deutschen kein ja-Stamm, deshalb liegt vielleicht ein u-Stamm zugrunde, also g. * fastu- Adj. "fest", auch in anord. fastr, ae. fæst, as. fast. Außergermanisch ist außer einem zweifelhaften Vergleich mit arm. hast "fest" nichts zu finden. Am ehesten ist das Wort "Fuß" heranzuziehen, entweder mit seiner Bedeutung "Fundament" (wie im Slavischen) oder mit der Bedeutung "Fessel, hindern" (wie griechisch, lateinisch, germanisch), doch findet sich nichts genau Vergleichbares. Denkbar wäre eine to-Ableitung zu einem s-Stamm * podos-. Mit Rücksicht auf air. ast- "festhalten, hindern, befestigen" (aus * ad-suid- "hinsetzen" zu ig. * sed- "sitzen" "sitzen") wäre auch ein Ansatz * (a)po-sd-u- (vgl. "Ast", "Nest") nicht ausgeschlossen. In diesem Fall könnte ai. vīḍu- "fest, hart" (aus * vi-sd-u- "weggesetzt" ? , avest. vōižd- "erheben" ist fernzuhalten) morphologisch verglichen werden. - Zu dem früheren umlautlosen Adverb s. unter "fast". Alte Abstraktbildungen, die dann Konkreta wurden, sind das obsolete Feste (< 8. Jh. ) und das ursprünglich deverbale Festung (ahd. festinunga zu ahd. festinon "befestigen"). Das Verbum (be)festigen und das Abstraktum Festigkeit zeigen eine Erweiterung auf -ig-.   Ebenso nndl. vast, ne. fast, nschw. fast, nisl. fastur.
De Lamberterie, Ch., Sprache 26 (1980), 133-144;
Röhrich 1 (1991), 436;
Heidermanns (1993), 192f. west- und nordgermanisch
iz.
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