Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
feil
feil Adj erw. obs. (8. Jh. ), mhd. veil(e), ahd. feili, fāli, mndd. vēl(e), veile Stammwort. Vgl. anord. falr. Die Bedeutung ist überall "verkäuflich", der Vokalismus ist unvereinbar. Da bei dieser vergleichsweise speziellen Bedeutung verschiedene Quellen kaum in Frage kommen, muß eine Ablautentgleisung auf der Seite des Deutschen vorliegen (etwa bei einem zugrundeliegenden Präsens * filj- aus * felj-, und dazu eine Hochstufe nach dem Muster des ei/i-Ablauts). Ahd. fāli ist ein schwer deutbarer Einzelbeleg - sonst steht überall ei. Auszugehen ist also wohl von dem Vokalismus des Nordischen (*fala-), der sich anschließt an lit. pe l̃nas "Verdienst", lit. pelnýti "verdienen, gewinnen", akslav. plěnŭ "Beute", ai. páṇya- "Ware", ai. páṇate "handelt ein, kauft" und mit Ablaut gr. pōléō "ich biete feil, verkaufe". Heidermanns rechnet mit einer Kreuzung mit ig. * pō(i)- "schützen" (wegen mndd. vēlich "beschützt, sicher" usw. ). "feilschen"; zur griechischen Entsprechung s. "Monopol". Heidermanns (1993), 185f. Zur Entlehnung ins Finnische s. Koivulehto BGDSL-T 103 (1981), 343-348. west- und nordgermanisch iz.
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