Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Feige
Feige Sf std. (8. Jh. ), mhd. vīge, ahd. fīga, as. fīga Entlehnung. Entlehnt aus prov. figa, das aus l. fīcus "Feige" stammt. Dies wiederum ist aus einer Substratsprache entlehnt, aus der auch gr. sỹkon n. "Feige" stammt. Das Feigenblatt als Sinnbild verschämter (und kaum zulänglicher) Verhüllung nach 1. Mos. 3,7 (Adam und Eva suchen ihre Scham mit Feigenblättern zu verhüllen). Die Feige als Geste (der Faust mit dem zwischen den Fingern steckenden Daumen) ist wegen ihrer sexuellen Grundlage beleidigend: Feige ist eigentlich eine Metapher für das weibliche Geschlechtsglied; der durch die Finger gesteckte Daumen soll dazuhin den Geschlechtsverkehr andeuten. Ebenso nndl. vijg, ne. fig, nfrz. figue, nschw. fikon, nnorw. fiken, nisl. fíkja; "Ohrfeige".
✎ Röhrich 1 (1991), 427-430;
LM 4 (1989), 335f.;
RGA 8 (1994), 285-288. ? Substrat
Feige Sf std. (8. Jh. ), mhd. vīge, ahd. fīga, as. fīga Entlehnung. Entlehnt aus prov. figa, das aus l. fīcus "Feige" stammt. Dies wiederum ist aus einer Substratsprache entlehnt, aus der auch gr. sỹkon n. "Feige" stammt. Das Feigenblatt als Sinnbild verschämter (und kaum zulänglicher) Verhüllung nach 1. Mos. 3,7 (Adam und Eva suchen ihre Scham mit Feigenblättern zu verhüllen). Die Feige als Geste (der Faust mit dem zwischen den Fingern steckenden Daumen) ist wegen ihrer sexuellen Grundlage beleidigend: Feige ist eigentlich eine Metapher für das weibliche Geschlechtsglied; der durch die Finger gesteckte Daumen soll dazuhin den Geschlechtsverkehr andeuten. Ebenso nndl. vijg, ne. fig, nfrz. figue, nschw. fikon, nnorw. fiken, nisl. fíkja; "Ohrfeige".
✎ Röhrich 1 (1991), 427-430;
LM 4 (1989), 335f.;
RGA 8 (1994), 285-288. ? Substrat