Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
feig(e)
feig(e) Adj std. (8. Jh. ), mhd. veige, ahd. feig(i), as. fēgi Stammwort. Aus g. * feigja- Adj. "todgeweiht", auch in awn. feigr, ae. fæge,, afr. fāch - diese Bedeutung hat das Adjektiv in allen alten Sprachzuständen; sekundär entwickelt sich daraus "sich verhalten wie jmd. , der todgeweiht ist"; in den nordischen Sprachen ist das "ungewöhnlich, verrückt", im Mittelhochdeutschen zunächst "verhaßt u.ä. ", dann seit Luther "verzagt" mit einem noch nicht ausreichend aufgehellten Bedeutungsübergang. Das Adjektiv gehört sehr wahrscheinlich zu ig. * peiḱ- "zubereiten, herrichten, schmücken", das unter Feh behandelt ist. Daraus wohl zuerst Bildungen wie ae. dēađ-fǣge "todgeweiht", eigentlich "für den Tod bereitet, hergerichtet" mit anschließender Herauslösung des Adjektivs aus dem Kompositum (oder Bedeutungsspezialisierung eines einfachen Adjektivs mit der Bedeutung "bereitet"). Es kann sich um das gleiche Adjektiv handeln wie g. * faiha- "bunt" ("Feh"), falls es sich tatsächlich um Herauslösungen aus dem Kompositum handelt und der grammatische Wechsel durch die Stellung im Kompositum bedingt ist. Abstraktum: Feigheit; Täterbezeichnung: Feigling.   Ebenso nndl. veeg, nisl. feigur.
Schütt, A. ZDW 11 (1909), 274f.;
Gillam, D. M. E. SGG 4 (1962), 165-201;
Heidermanns (1993), 182f.;
Seebold, E. ZDA 123 (1994), 352f.;
RGA 8 (1994), 288-291. west- und nordgermanisch
iz.
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