Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
fechten
fechten Vst. std. (8. Jh. ), mhd. vehten, ahd. fehtan, as. fehtan Stammwort. Aus wg. * feht-a- Vst. "fechten, kämpfen", auch in ae. feohtan, afr. fiuchta. Dieses aus einer Verbalwurzel ig. (eur. ) * peḱ- "rupfen, raufen", die gelegentlich mit einer t-Erweiterung erscheint. Der Bedeutungsübergang von "raufen" zu "kämpfen" ist dabei besonders im Litauischen deutlich sichtbar. Auf * peḱt- führen l. pectere "kämmen", scherzhaft "prügeln", gr. pektéō "ich schere" (Übergang von "Wolle raufen" zu "Wolle scheren"); mit * peḱ- lit. pèšti "rupfen, zausen, an den Haaren reißen", lit. pèštis refl. "miteinander raufen, sich prügeln", gr. pékō "ich kämme, schere Wolle", sowie g. * fahsa- "Haar" (s. unter "Fechser"). Von der ursprünglichen Bedeutung ausgehend bedeutet fechten mundartlich auch "sammeln" (Beeren usw. ). Daher im 17. Jh. im Rotwelschen "betteln", das dann weiter in die niedere Umgangssprache gelangt. Die Bedeutung "auf Wanderschaft betteln" scheint aber von dem alten Brauch des Schau-Fechtens von Wanderburschen für Geld herzukommen. Kollektives Abstraktum: Gefecht.   Ebenso nndl. vechten, ne. fight; "anfechten", "Fuchtel", "fuchtig", "Harm".
Specht, F. ZVS 68 (1944), 205;
Ader, D. FS Trier (1964), 146-159;
Wolf (1985), 92f.;
Seebold (1970), 190f.;
LM 4 (1989), 324-328;
Röhrich 1 (1991), 422f. westgermanisch
ix.
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