Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Faust
Faust Sf std. (8. Jh. ), mhd. vūst, ahd. fūst, as. fūst Stammwort. Aus wg. * fūsti- f. "Faust", auch in ae. fӯst, afr. fest. Hierzu serb.-kslav. pęstĭ und mit Umstellung lit. kùmstė, so daß sich als Ausgangspunkt ig. (oeur. ) * pṇk-sti-, früh-g. * funhsti- ergibt. Regionales faunzen "ohrfeigen, Nasenstüber geben" könnte eine abweichende Bildung zeigen, die den Nasal erhalten hat. Man hat versucht das Wort an "fünf" anzuschließen, doch gibt es hierfür keine besonderen Stützen. Auffällig ist die lautliche Nähe von l. pūgnus m. , gr. pygmḗ "Faust(kampf)", gr. pýx "fäustlings, im Faustkampf". Am befriedigendsten wäre ein Ansatz ig. (eur. ) * peuǵ- "stechen, stoßen" mit einer nasalierten Form * pu-n-k-sti-; die slavischen Formen müßten dann aber umgestaltet worden sein, und der Zusammenhang mit fünf wäre aufzugeben. - Die Faust steht sinnbildlich für "Gewalt, Krieg" in Fügungen wie Faustrecht; fnhd. von der Faust weg bedeutet "frisch von der Leber weg, ohne Umstände, unbekümmert", hierzu Faustregel (es ist nicht ganz klar, worauf sich die Wendung bezieht - vielleicht auf das Essen aus der Hand). Das Faustpfand ist das Pfand, das man in der Hand hält, über das man also unmittelbar verfügen kann. Weiter hierzu Fäustling "Fausthandschuh".   Ebenso nndl. vuist, ne. fist.
Röhrich 1 (1991), 421f. indogermanisch ix.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Faust