Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
faul
faul Adj std. (9. Jh. ), mhd. vūl, voul, ahd. fūl Stammwort. Aus g. * fūla- Adj. "faul, verfault", auch in gt. fūls, anord. fúll, ae. afr. fūl. Adjektivische l-Bildung zu einer Wurzel, die unerweitert noch in den nordischen Sprachen auftaucht: anord. fúinn (Partizip) "verfault", anord. feyja "verfaulen lassen" (Kausativ), anord. fúna "verwesen, faulen". Zu ig. * pū- "faulen" in ai. pū́yati "wird faul, stinkt", lit. pū́ti "faulen", mit Erweiterung gr. pýthomai "ich faule", unerweitert in gr. pýon, pýos "Eiter", l. pūs (puris) "Eiter"; eine l-Bildung wie im Germanischen wird durch lit. pū́liai "Eiter" vorausgesetzt. Der Wurzel kann ein Laut des Abscheus (wie unser "pfui") zugrundeliegen. Die Übertragung auf "träge" geht von "so lange liegen geblieben, bis Fäulnis eintritt" aus. Abstraktum: Fäulnis (eigentliche Bedeutung), Faulheit (übertragene Bedeutung); Modifikation: faulig; Verb: faulen.   Ebenso nndl. vuil, ne. foul, nschw. ful. S. die folgenden Artikel und "Foul".
Seebold (1970), 196f.;
HWPh 2 (1972), 916-918;
Röhrich 1 (1991), 420f.;
Heidermanns (1993), 219. gemeingermanisch
iz.
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