Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Faschismus
Faschismus Sm "antidemokratische, rechtsradikale Bewegung" erw. fach. (20. Jh. ) Neoklassische Bildung. Entlehnt aus it. fascismo, zu it. fascio "Bund", aus l. fascis, eigentlich "Rutenbündel", insbesondere das Rutenbündel mit Beil, dem symbolischen Zeichen für die Herrschergewalt; es wurde bei öffentlichen Auftritten von den römischen Liktoren den Magistraten als Zeichen der Macht vorangetragen. Im Italienischen ist Faschismus zunächst Eigenbezeichnung von Arbeiterbünden, besonders der Bewegung, die unter Mussolini 1922 an die Macht kam. Die Bezeichnung steht in der Tradition sozialrevolutionärer "Bünde" des 19. Jhs. (z.B. fasci dei lavoratori). Schon vor 1930 wird die Bedeutung verallgemeinert, indem Mussolini von einer über Italien hinausgehenden Bedeutung des Faschismus ausging, und andererseits die Kommunistische Internationale offiziell im Faschismus eine allgemeine Herrschaftsstruktur des Finanzkapitals sah und ihn damit zu einem Feindbild erhob. Später wurde der Faschismus mehrfach mit dem deutschen Nationalsozialismus in Zusammenhang gebracht. Heute allgemein als abwertende Bezeichnung für politische Gegner gebraucht - zumindest in Deutschland keine Selbstbezeichnung einer politischen Gruppierung. Täterbezeichnung: Faschist; Adjektive: faschistisch, faschistoid. Ebenso nndl. fascisme, ne. fascism, nfrz. fascisme, nschw. fascism, nisl. fasismi; "Fasche", "Faschine", "Faszikel".
✎ Straßer, O.: Der Faschismus. Wien 1965;
Nolte, E.: Die faschistischen Bewegungen. (München 1966 u.ö.);
Nolte, E.: Der Faschismus. (München 1968);
HWPh 2 (1972), 912f.;
Grundbegriffe 2 (1975), 329-336;
Strauß u.a. (1989), 151-170. italienisch it.
Faschismus Sm "antidemokratische, rechtsradikale Bewegung" erw. fach. (20. Jh. ) Neoklassische Bildung. Entlehnt aus it. fascismo, zu it. fascio "Bund", aus l. fascis, eigentlich "Rutenbündel", insbesondere das Rutenbündel mit Beil, dem symbolischen Zeichen für die Herrschergewalt; es wurde bei öffentlichen Auftritten von den römischen Liktoren den Magistraten als Zeichen der Macht vorangetragen. Im Italienischen ist Faschismus zunächst Eigenbezeichnung von Arbeiterbünden, besonders der Bewegung, die unter Mussolini 1922 an die Macht kam. Die Bezeichnung steht in der Tradition sozialrevolutionärer "Bünde" des 19. Jhs. (z.B. fasci dei lavoratori). Schon vor 1930 wird die Bedeutung verallgemeinert, indem Mussolini von einer über Italien hinausgehenden Bedeutung des Faschismus ausging, und andererseits die Kommunistische Internationale offiziell im Faschismus eine allgemeine Herrschaftsstruktur des Finanzkapitals sah und ihn damit zu einem Feindbild erhob. Später wurde der Faschismus mehrfach mit dem deutschen Nationalsozialismus in Zusammenhang gebracht. Heute allgemein als abwertende Bezeichnung für politische Gegner gebraucht - zumindest in Deutschland keine Selbstbezeichnung einer politischen Gruppierung. Täterbezeichnung: Faschist; Adjektive: faschistisch, faschistoid. Ebenso nndl. fascisme, ne. fascism, nfrz. fascisme, nschw. fascism, nisl. fasismi; "Fasche", "Faschine", "Faszikel".
✎ Straßer, O.: Der Faschismus. Wien 1965;
Nolte, E.: Die faschistischen Bewegungen. (München 1966 u.ö.);
Nolte, E.: Der Faschismus. (München 1968);
HWPh 2 (1972), 912f.;
Grundbegriffe 2 (1975), 329-336;
Strauß u.a. (1989), 151-170. italienisch it.