Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
fahren
fahren Vst. std. (8. Jh. ), mhd. var(e)n, ahd. faran, as. faran Stammwort. Aus g. * far-a- Vst. "fahren", auch in gt. faran, anord. fara, ae. faran, afr. fara. Außergermanisch vergleicht sich am nächsten gr. poreúō "ich trage, bringe", medial "ich gehe, gehe hinüber". Mit dessen aktiver Bedeutung vergleicht sich weiter l. portāre "tragen, bringen"; ferner ai. píparti, das neben anderem auch "hinüberbringen" bedeutet, sowie weiter Abstehendes aus anderen Sprachen. Diese Bildungen gehören zur Wurzel ig. * per- "durchbohren, hinüberbringen"; ob sie selbständige Entwicklungen aus dieser sind oder unter sich näher zusammengehören, kann kaum entschieden werden. Nomen agentis: Fahrer und aus dem partizipialen Adjektiv fahrend: der Fahrende; Abstraktum: Fahrt.   Ebenso nndl. varen, ne. fare, nschw. fara, nisl. fara. Zu fahren gehören "fahrig", "fahrlässig", "Vorfahr"(e), Fahrt bzw. "Fährte", "Hoffart", "Wohlfahrt" mit "fertig" und "Gefährte"; zu dem a-stufigen Kausativ gehören "Fähre", "Ferge"; zum ō-stufigen Kausativ "führen" gehört "Fuhre"; vermutlich zur gleichen Wurzel gehören "fern", "Förde", "Furt", "Gefahr", "ver-". Zur griechischen Verwandtschaft gehört "Aporie", zur lateinischen "Pore", "Porto", zur slavischen "Prahm".
Seebold (1970), 186-188;
Breidbach, W. BGDSL-T 110 (1988), 332-350;
RGA 8 (1994), 151-153;
Röhrich 1 (1991), 411. gemeingermanisch
iz.
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