Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
euch
euch Pron. std. (8. Jh. ), mhd. iu(wi)ch, ahd. iuwih Stammwort. Akkusativformen, von denen sich der Dativ mhd. iu, ahd. iu unterscheidet. Ansätze zu einer entsprechenden Unterscheidung im Anglischen, sonst sind Dativ und Akkusativ des Pronomens der 2. Person Plural in den germanischen Sprachen gleich. Die Unterscheidung beruht auf der Übernahme der Endung der 1. Person Singular (und 2. Person Singular). Für die einfache Form zeigt das Gotische izwis, dem anord. yđr lautlich genau entsprechen kann. Die westgermanischen Formen (ae. ēow, afr. iu und obige) können mit diesen auf (g. ) * izwez zurückgeführt werden (wobei die Lautentwicklung im einzelnen nicht klar ist). Hierfür ergibt sich als Ausgangspunkt ig. * sǵhwes, das auch in anderen Pronomina der 2. und 3. Person in den indogermanischen Sprachen vertreten ist. Der Wechsel zwischen 2. und 3. Person, wie auch die ungewöhnliche Lautform, die das ältere, einfachere Pronomen * (j)usmé verdrängt, weisen darauf hin, daß hier ein Sonderfall vorliegen muß. Die Annahme, daß es sich um ein altes Höflichkeitspronomen (aus * seǵhu- "mächtig, stark", also "der Starke") gehandelt hat, ist dabei nicht von der Hand zu weisen. Ebenso nndl. u, ne. you, nschw. eder, er, nisl. yđur.
✎ Kluge, F. ZDW 10 (1908/09), 65;
Schmidt (1978), 218-225;
Seebold, E. Sprache 29 (1983), 27-36;
Seebold (1984), 41-44;
Rosenfeld, H.-F. ZVPh 8 (1954), 370-372 (anders). westgermanisch iz.
euch Pron. std. (8. Jh. ), mhd. iu(wi)ch, ahd. iuwih Stammwort. Akkusativformen, von denen sich der Dativ mhd. iu, ahd. iu unterscheidet. Ansätze zu einer entsprechenden Unterscheidung im Anglischen, sonst sind Dativ und Akkusativ des Pronomens der 2. Person Plural in den germanischen Sprachen gleich. Die Unterscheidung beruht auf der Übernahme der Endung der 1. Person Singular (und 2. Person Singular). Für die einfache Form zeigt das Gotische izwis, dem anord. yđr lautlich genau entsprechen kann. Die westgermanischen Formen (ae. ēow, afr. iu und obige) können mit diesen auf (g. ) * izwez zurückgeführt werden (wobei die Lautentwicklung im einzelnen nicht klar ist). Hierfür ergibt sich als Ausgangspunkt ig. * sǵhwes, das auch in anderen Pronomina der 2. und 3. Person in den indogermanischen Sprachen vertreten ist. Der Wechsel zwischen 2. und 3. Person, wie auch die ungewöhnliche Lautform, die das ältere, einfachere Pronomen * (j)usmé verdrängt, weisen darauf hin, daß hier ein Sonderfall vorliegen muß. Die Annahme, daß es sich um ein altes Höflichkeitspronomen (aus * seǵhu- "mächtig, stark", also "der Starke") gehandelt hat, ist dabei nicht von der Hand zu weisen. Ebenso nndl. u, ne. you, nschw. eder, er, nisl. yđur.
✎ Kluge, F. ZDW 10 (1908/09), 65;
Schmidt (1978), 218-225;
Seebold, E. Sprache 29 (1983), 27-36;
Seebold (1984), 41-44;
Rosenfeld, H.-F. ZVPh 8 (1954), 370-372 (anders). westgermanisch iz.