Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Epigone
Epigone Sm "Nachahmer, unbedeutender Nachfolger" erw. fach. (18. Jh. ) Entlehnung. Entlehnt aus gr. epígonoi, eigentlich "Nachgeborene", zu gr. gígnesthai "entstehen" und gr. epí Präp. "nach". Der neuzeitliche Wortsinn geht auf die Bezeichnung einer bestimmten Gruppe von Nachfahren in einer griechischen Sage zurück: die Söhne der sieben Helden, die im Kampf um das mächtige Theben unterlegen waren. Einige Jahre nach dem Tod ihrer Väter ziehen sie aus, um diese zu rächen. Sie können Theben zwar erobern, aber was sie zerstören, ist eine in der Zwischenzeit schwach gewordene Stadt, deren Einwohner auf einen Seherspruch hin in der Nacht zuvor geflohen waren. Von dieser Geschichte aus dann Verallgemeinerung der Bedeutung. Adjektiv: epigonal.   Ebenso nndl. epigoon, ne. epigon(e), nfrz. épigone, nschw. epigon, nnorw. epigon. Zur Sippe des zugrundeliegenden gr. gígnesthai "entstehen" s. "-gen"; zur lateinischen Verwandtschaft s. "Genus", zur germanischen "Kind". Ersatzwort ist Nachgeborene (Pl. ).
DF 1 (1913), 178;
Windfuhr, M. AB 4 (1959), 182-209;
HWPh 2 (1972), 581f.;
Strauß u.a. (1989), 621f. griechisch
gr.
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