Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Ente
Ente Sf std. (10. Jh. , anuthabuh und latinisierte Formen 8. Jh. ), mhd. ant, ahd. anut, as. anad (in Ortsnamen) Stammwort. Aus g. * anudi- f. "Ente", auch in anord. ƍnd, ae. ened; dieses aus ig. * (h)anət- f. "Ente" (oder anderer Wasservogel), auch in ai. ātí-, gr. nẽssa (aus * ṇətjə), lit. ántis, kslav. ƍty, l. anas. Die altindische Form ist allerdings lautlich mehrdeutig und semantisch nicht ausreichend bestimmbar; sie könnte auch zu "Eider" gehören. Der Mittelvokal in den germanischen Formen ist unklar, da er eigentlich hätte schwinden müssen. Aus einer Variante mit -i- stammt die Form ahd. enita, die später für die Hochsprache bestimmend geworden ist. Ente "Zeitungslüge" entspricht frz. canard m. (19. Jh. ), ist aber wohl ursprünglich deutsch, denn sowohl blaue Enten bei Sebastian Frank wie auch Entenmäre bei Hans Sachs bedeuten "erlogene Geschichten", so daß allenfalls der Bezug auf die Zeitung aus dem Französischen kommt.   Ebenso nndl. eend, nschw. and, nisl. önd; "Enterich".
Hamp, E. P. ZVS 92 (1978), 29-31;
Storfer, A. J.: Wörter und ihre Schicksale (Wiesbaden, Zürich 1981), 82-87;
Lloyd/Springer 1 (1988), 291-293;
RGA 7 (1989), 391-399;
Röhrich 1 (1991), 388f. indogermanisch
iz.
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