Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Enkel
Enkel1 Sm "Kindeskind" std. (12. Jh. ), mhd. eninkel, spahd. eniklīn, enichlin Stammwort. Verkleinerungsform zu ahd. ano "Ahn" ("Ahn"), es wird also das gleiche Verwandtschaftsverhältnis von der anderen Seite her betrachtet. Eine entsprechende Herkunft zeigen vermutlich die slavischen Wörter für "Enkel", aruss. vŭnukŭ usw. (zu einer Tieftonform von * an-). Übertragung der Verwandtschaftsbezeichnung vom Vertreter der älteren Generation auf den der jüngeren findet sich im Mittelhochdeutschen auch sonst vielfach markiert durch das Diminutiv (z.B. "Muhme" "Mutterschwester" - Mühme, Mühmlein "Schwestertochter"). Erklärt wird diese Erscheinung meist durch den Anredewechsel (d.h. in der Anrede antwortet der Verwandte mit der gleichen Form, mit der er angeredet wird). Zu den älteren Ausdrücken vgl. "Neffe" und "Tichter". Öhmann, E. NPhM 66 (1965), 512-519;
Erben, J. FS Dam (1977), 101-113;
Müller (1979), 71-119;
Ruipérez (1984), 35-41, 106f., 119-121;
Lloyd/Springer 1 (1988), 258-261;
RGA 7 (1989), 302f. deutsch
iz.
Enkel2 Sm "Fußknöchel" per. Wortschatz oobd. wmd. ndd. (9. Jh. ), mhd. enkel, ahd. ankala, enkil, mndd. enkel, mndl. enkel Stammwort. Weiterbildung (evtl. Diminutiv) zu ahd. anka f. "Genick", mhd. anke "Gelenk". Eine entsprechende Bildung in anord. ƍkla n. , erweitert in ae. ancleow. Außergermanisch vergleicht sich ai. áṅga- n. "Glied". Weitere Herkunft unklar.
   Ebenso nndl. enkel, ne. ancle.
Knetschke (1956), 21-24;
Öhmann, E. NPhM 66 (1965), 512-519;
Lloyd/Springer 1 (1988), 258-261. deutsch
iz.
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