Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
empfinden
empfinden Vst. std. (8. Jh. ), mhd. empfinden, enpfinden, entvinden, ahd. intfindan Stammwort. Wie ae. onfindan Nachfolger einer offenbar schon westgermanischen Präfigierung. Neuhochdeutsch eine Assimilationsform aus "ent-" + "finden". Die Bedeutung ist also eigentlich "herausfinden, wahrnehmen", im Deutschen später eingeschränkt auf das Wahrnehmen seelischer Regungen. Das Adjektiv empfindsam wird im 18. Jh. gebildet, um ne. sentimental zu übersetzen. Beide Wörter waren ursprünglich positiv gemeint (etwa im Sinne von "feinfühlig", "das Feingefühl berührend"), sind dann aber als Modewörter in ihrer Bedeutung abgesunken. Abstraktum: Empfindung; Adjektiv: empfindlich. Pfaff (1933), 28f.;
Erämetsä, E. FS Öhmann (1954), 659-666;
Ganz (1957), 64-68;
Jäger, G.: Empfindsamkeit und Roman (Stuttgart 1969);
HWPh 2 (1972), 454-474;
Sauder, G.: Empfindsamkeit, Bd. I (Stuttgart 1974);
Baasner, F. Studies in 18th Century Culture 15 (1986), 77-96. westgermanisch
s. finden
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