Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
elf
elf AdjNum std. (9. Jh. ), mhd. eilf, einlif, einlef, ahd. einlif, as. ellevan Stammwort. Aus g. * aina-lif- (teilweise mit Endung der n-Stämme) "elf", auch in gt. ainlif, anord. ellifu, ae. endleofan. Das Germanische hat in der Zahlenreihe diese besondere Formation auf -lif- bei elf und "zwölf", offenbar als Relikt eines Kontrastes zwischen einem Zehner- und einem Zwölfer-System. Eine ähnliche Bildungsweise zeigen im Litauischen die Zahlen von elf bis neunzehn, gebildet mit lit. -lika. Dabei zeigen die alit. Ordinalzahlen liẽkas "der elfte" und añtras liẽkas "der zwölfte", daß von "der Überschüssige" und "der zweite Überschüssige" auszugehen ist. Man kann lit. -lika und g. * -lif- etymologisch miteinander verbinden, wenn man von (ig. ) * -likw- ausgeht. Man muß dann annehmen, daß der Labiovelar nach dem Labial in zwölf (-w-) labialisiert und diese Artikulation auf elf übertragen wurde. Es ist aber auch möglich, daß es sich um parallele Wurzeln * leikw- ("leihen") und * leip- ("bleiben") handelt. Ordinale: Elfter; Substantivierung: "Elf"1 für "Fußballmannschaft".   Ebenso nndl. elf, ne. eleven, nschw. elva, nisl. ellefu; "ein"1.
Rosenfeld, H.-F. NJ 79 (1956), 115-140;
Voyles, J. JEGP 86 (1987), 487, 495;
Meyer/Suntrup (1987), 615;
Röhrich 1 (1991), 479f.;
Ross/Berns (1992), 593-596. gemeingermanisch io(lf)
, s. eins
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