Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
elektrisch
elektrisch Adj std. (18. Jh. ) Neoklassische Bildung. Im heutigen Verständnis (elektrischer Strom) bezieht sich das Wort auf die im Laufe des 19. Jhs. entwickelte Induktions-Elektrizität, die die Eigenschaften magnetischer Felder ausnützt. Die Bezeichnung elektrisch bezieht sich ursprünglich auf diese magnetischen Eigenschaften und ist übernommen aus der Untersuchung der älteren Reibungs-Elektrizität (= Anziehungskraft), die an Bernstein, Glas, Siegellack usw. beobachtet wurde. Diese Eigenschaften waren schon im Altertum bekannt, traten dann aber besonders in den Untersuchungsbereich der modernen Wissenschaft. Namengebend war dabei der Engländer W. Gilbert, der in seiner Schrift De Magnete (1600) die Bezeichnung attractio electrica "dem Bernstein eigentümliche Anziehungskraft" gebrauchte. Dies zu l. ēlectrum "Bernstein", aus gr. ḗlektron. In Deutschland wird das Wort in lateinischen Texten schon im 17. Jh. , in deutschen Texten im 18. Jh. übernommen. Verben: elektrisieren, elektrifizieren; Täterbezeichnung: Elektriker; Abstraktum: Elektrizität; Kompositionsform: "elektro-".   Ebenso nndl. elektrisch, ne. electric, nfrz. électrique, nschw. elektrisk, nnorw. elektrisk.
DF 1 (1913), 168f.;
Ganz (1957), 62f.;
Gerlach (1962), 51-55;
Weimann, K.-H. DWEB 2 (1963), 389;
Deroy, L., Halleux, R. Glotta 52 (1974), 36-52;
Goldt, V.: Zentralbegriffe der Elektrizitätsforscher im 17. und 18. Jahrhundert (Frankfurt/Main 1999). lateinisch
gr.
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