Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Eis
Eis Sn std. (8. Jh. ), mhd. īs, ahd. īs, as. is Stammwort. Aus g. * īsa- n. "Eis", auch in anord. íss m. , ae. īs, afr. īs; vermutlich aus älterem * eisa-. Dieses hat eine genaue Vergleichsmöglichkeit lediglich in den iranischen Sprachen, z.B. avest. aēxa- n. "Frost, Eis", avest. isauu- "eisig" usw. Offenbar ist diese Bedeutung aber wie bei "Frost" ("frieren") aus "Rauhreif" entstanden, das in lit. ýnis m./f. , russ. ínej m. "Rauhreif" bezeugt ist (wird als * īnjo- mit abweichender Wurzelerweiterung angesetzt; es scheint aber denkbar zu sein, von (ig. ) * isnjo- mit unregelmäßiger Lautentwicklung auszugehen). Dieses weiter zu ig. * eis- "sprühen", etwa in anord. eisa "sprühen, schäumen", einer Spezialisierung von ig. * eis- "antreiben, schnellen" in ai. iṣṇā́ti "setzt in Bewegung, schwingt, eilt" usw. - Die Bedeutung "Speiseeis" ist eine Lehnbedeutung zu frz. glace, das in der Schweiz nicht übersetzt, sondern entlehnt wird. Adjektiv: eisig; Partikelableitung: loseisen.   Ebenso nndl. ijs, ne. ice, nschw. is, nisl. ís.
Stork, N. P. Medieval Studies 51 (1989), 287-303;
Röhrich 1 (1991), 371f.;
Vennemann (1997), 882f. west- und nordgermanisch
iz.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Eis