Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
dünn
dünn Adj std. (8. Jh. ), mhd. dünne, ahd. dunni, as. thunni Stammwort. Aus g. * þunnu- Adj. "dünn", auch in anord. þunnr, ae. þynne, afr. thenne. Die Geminate stammt wie in parallelen Fällen aus alten Kasusformen, in denen auf das u ein Vokal folgte, sich also die Lautfolge -nw- ergab, die assimiliert wurde. Auszugehen ist also von g. * þenu-, dem ig. * tenu- Adj. "dünn" vorausliegt, auch in ai. tanú-, l. tenuis, air. tana(e), lit. tȩ́vas, akslav. tĭnŭkŭ. Das ebenfalls zugehörige gr. tany- (nur noch als Vorderglied von Komposita und in Ableitungen) bedeutet "lang" und weist damit darauf hin, daß das Wort als Ableitung von * ten- "dehnen, spannen" ("dehnen") ursprünglich "langgezogen" (und damit "dünn") bedeutete. Präfixableitung: verdünnen.   Ebenso nndl. dun, ne. thin, nschw. tunn, nisl. þunnur; "dehnen".
Röhrich 1 (1991), 345;
Heidermanns (1993), 630. indogermanisch
iz.
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