Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Dung
Dung Sm std. (12. Jh. , tunggulla "Mistwasser" 8. Jh. ), mhd. tunge Stammwort. Aus wg. * dung- (mit verschiedenen Stammbildungen und Genera) "Dung", auch in ae. dung, afr. dung. Daneben steht mhd. tunc m./f. "halb unterirdischer Raum, Webraum", ae. dung "Kerker", anord. dyngja f. "Frauengemach". Für beide Wörter kann die Ausgangsbedeutung "Bedeckung" geltend gemacht werden, die in lit. deñgti "decken" (und etwa lit. padánga "überhängendes, fast bis auf den Boden herunterreichendes Dach") eine Stütze findet. Auch "Dung" kann Bedeckung sein - einmal als Dünger, dann aber auch (wie Tacitus Germania 16 und Plinius Naturalis historia 19,1 berichten) zur Isolierung solcher halb-unterirdischer Räume. Bedenken erregt bei dieser kulturgeschichtlich interessanten Etymologie, daß Entsprechungen wie lett. danga "eine durch das Befahren entstandene Rinne, kotige Pfütze" zwar zu der Bedeutung "Dung", nicht aber zu der Bedeutung "Bedeckung" passen. Vielleicht liegt deshalb doch eher eine Homonymie vor. Verb: düngen.   Ebenso ne. dung, nschw. dynga.
Heyne (1899), 46f.;
Knobloch, J. SW 5 (1980), 172-200;
Tiefenbach, H. in Beck, Denecke, Jankuhn (1980), 52f.;
RGA 6 (1986), 250-260. deutsch
io.
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