Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
drohen
drohen Vsw std. (8. Jh. ), mhd. drōn, Nebenform zu dröuwen, ahd. drewen Stammwort. Aus wg. * þraw-ja- Vsw . "drohen", auch in ae. þrēan, þrēagan. Die neuhochdeutsche Form ist lautlich von umgebungsbedingten Varianten, hauptsächlich dem Substantiv mhd. drō, drouwe "Drohung" beeinflußt. Das eigentlich lautgesetzliche dräuen ist heute veraltet. Das Wort gehört zu ig. * treu- "stoßen, drängen, bedrängen"; auf gleicher Stufe mit etwas abweichender Bedeutung gr. trýō "ich drücke nieder, erschöpfe", kslav. tryti "reiben". Besser bezeugt ist die Erweiterung, die unter verdrießen behandelt ist (mit deren Lautstand die Bedeutung "drohen" in ae. þrēat(n)ian, "quälen, peinigen, bedrängen, nötigen", ne. threaten "drohen"). Weiter zu (ig. ) * terə- "reiben, zerreiben" (s. unter "drehen"). - Gleichbedeutendes nndl. dreigen gehört wohl zu dringen, und damit vermutlich zur gleichen Wurzel. Präfigierung: "be-"; Abstraktum: Drohung.   Ebenso ne. (Ableitung) threaten. S. auch "dräuen".
Heidermanns (1993), 625f. westgermanisch ix.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: drohen