Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
dreschen
dreschen Vst. std. (8. Jh. ), mhd. dreschen, ahd. dreskan, threskan, mndd. derschen dorschen, mndl. derscen Stammwort. Aus g. * þresk-a- Vst. "dreschen", auch in gt. þriskan, aschw. þryskia, ae. þerscan, wfr. terskje. Keine genaue Vergleichsmöglichkeit. Obwohl die Bedeutung des germanischen Wortes eher auf "schlagen u.ä. " weist, ist wohl an ig. * terə- "reiben (u.ä. )" anzuknüpfen, da die Bedeutungen "reiben", "stampfen", "dreschen", "mahlen" häufig eng zusammenhängen (vgl. l. terere frūmentum "dreschen"). Die sk-Bildungen dieser Sippe sind lit. tré̇kšti "quetschen, pressen, melken", lit. trùškinti "zerkleinern, zermalmen", gr. titrṓskō "ich schädige, verletze", toch. AB trāsk- "kauen". Gedroschen wurde in frühester Zeit offenbar durch Herausstampfen der Körner; deshalb bedeuten alte Lehnwörter aus g. * þresk-a- im Romanischen "trampeln, tanzen" (it. trescare, prov. trescar, afrz. treschier). Einen Versuch, die romanischen Wörter aus früh-rom. * trīsiare (zu früh-rom. * trīsus, Variante von l. trītus zu l. terere) zu erklären, unternimmt H. Bursch. Wie weit dies für die romanischen Wörter gilt, muß dahingestellt bleiben. Daß die im Germanischen gut bezeugte Bedeutung "dreschen" aber aus den sehr spärlichen romanischen Ansatzpunkten entlehnt sei, ist kaum denkbar. Nomen agentis: Drescher.   Ebenso nndl. dorsen, ne. thrash, nschw. tröska, nisl. þreskja; "abgedroschen", "drücken", "Trittschäuflein".
Seebold (1970), 522f.;
Bursch, H. ASNSL 213 (1976), 1-8;
RGA 6 (1986), 180-184;
Röhrich 1 (1991), 337-339. gemeingermanisch

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