Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Draht
Draht Sm std. (11. Jh. ), mhd. drāt, ahd. drāt, as. thrād "Faden" Stammwort. Aus g. * þrǣdu- m. "Draht", auch in anord. þráđr "Faden, Leine", ae. þrǣd, afr. thrēd, eigentlich "der Gedrehte" (tu-Abstraktum zu "drehen"). Der gezogene Metallfaden ist nach dem gedrehten Zwirn benannt. Draht ist seit dem 19. Jh. Ersatzwort für "Telegraph" (Drahtantwort usw. ) nach den Verbindungsdrähten. Hierzu drahtlos und das Verb drahten; vielleicht auch auf Draht sein "schnell, geschäftstüchtig sein". Drahtzieher seit dem 18. Jh. für "Hintermann" - gemeint ist derjenige, der die Marionetten an Drähten bewegt. Das Adjektiv drahtig geht wohl aus von der Bedeutung "sehnig", ist in seiner Verwendung aber nicht eigentlich klar (vielleicht wie ndd. drähtig zunächst von sehnigem Fleisch gesagt). Eichhoff (1968), 80f.;
RGA 6 (1986), 140-152;
LM 3 (1986), 1351f.;
Röhrich 1 (1991), 331f. west- und nordgermanisch
s. drehen
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