Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Docht
Docht Sm std. (10. Jh. ), mhd. tāht, ahd. tāht mn Stammwort. Aus g. * þǣhta- m. "Docht, Litze", auch in anord. þáttr "Litze eines Seils, Abschnitt". In neuhochdeutschen Mundarten auch andere Suffixe: bair. dāhen, els. dōche, schwz. dägel. Semantisch am ehesten zu einem (ig. ) * tek- "zusammendrehen", das aber nur in abgelegenen Sprachen bezeugt ist: arm. tʿekʿem "drehen, flechten", arm. tʿiur (*tēk-ro-) "gedreht"; osset. taxun "weben", osset. an-dax "Faden"; vielleicht auch mit s-Erweiterung l. texere "flechten, weben". Der Docht wäre also "das Zusammengedrehte". Der Anlaut t im Althochdeutschen und Mittelhochdeutschen beruht auf einer auch sonst zu beobachtenden Weiterverschiebung (vgl. "tausend"); ō für ā ist in vorwiegend mündlich überlieferten Wörtern zu erwarten.   Ebenso nschw. tåt, nisl. þáttur. Zur lateinischen Verwandtschaft s. "Text".
Eichhoff (1968), 83f. west- und nordgermanisch iz.
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