Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Denkzettel
Denkzettel Sm std. stil. (15. Jh. ) Stammwort. Zusammensetzung aus "denken" "sich erinnern" und "Zettel"2. Zuerst im 15. Jh. als Fachwort der Rechtssprache belegt: mndd. denkcedel = "Urkunde, schriftliche Vorladung". Im 16. Jh. gebraucht es Luther zur Übersetzung von ntl.-gr. phylaktḗrion n. "jüdischer Gebetsriemen mit Gesetzessprüchen"; von daher die Bedeutung "Erinnerungsmerkblatt" und allgemein "Erinnerungszeichen". Die Bedeutung "Strafe (an die man lange denken wird)" ist schon seit dem 16. Jh. bezeugt; die Einengung auf "Prügelstrafe" geschah wohl zuerst in der Schulsprache.   Ebenso ndn. huskeseddel.
Röhrich 1 (1991), 312. deutsch s. denken, s. Zettel
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