Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
denken
denken Vsw std. (8. Jh. ), mhd. denken, ahd. denken, as. thenkjan Stammwort. Aus g. * þank-(i)ja- V(sw.) "denken", auch in gt. þagkjan, anord. þekkja, ae. þencan, afr. thanka, thenza, Kausativum (oder allenfalls Primärverb) zu einer zunächst nicht klaren Verbalwurzel; parallel l. tongēre "wissen". Nun zeigt die unter "Deichsel" aufgeführte ig. Verbalgrundlage * teng- "ziehen, spannen" im Slavischen auch die Bedeutung "wiegen" (aruss. tjagnuti "schwer sein [auf der Waagschale], wiegen", russ. tjanút" [meist unpersönlich] "wiegen"). Dies weist darauf hin, daß das germanische Wort für "denken" ursprünglich ein "erwägen", l. tongēre den nach diesem Vorgang erreichten Zustand ("wissen") bezeichnete; "dünken" vielleicht als Fortsetzer des primären Verbs "mir wiegt etwas, mir ist etwas gewichtig". Nomen agentis: Denker; Präfigierungen: "ge-", "be-"; Partikelverb: nach-; Adjektiv: nachdenklich.   Ebenso nndl. denken, ne. think (formal = dünken), nschw. tänke, nisl. þekkja; "Andacht", "Andenken", "Dank", "Deichsel", "dünken", "Gedanke".
HWPh 2 (1972), 60-104;
Röhrich 1 (1991), 311f. indogermanisch
iz.
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