Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Charivari
Charivari Sn "Katzenmusik; bayrischer Trachtenanhänger" per. Wortschatz arch. obd. wmd. (18. Jh. ) Entlehnung. Entlehnt aus frz. charivari m. (faire du charivari) "Katzenmusik, ohrenbetäubender Lärm". Der Brauch, gesellschaftliche Mißbilligung durch nächtlichen Lärm vor dem Haus des Betreffenden zum Ausdruck zu bringen, stammt offenbar aus den romanischen Ländern - in späterer Zeit ist der Anlaß meistens, daß ein Witwer oder eine Witwe zum zweiten Mal heiratet. Sowohl die Herkunft des Wortes wie auch die Geschichte des Brauchs sind umstritten. Vielleicht aus einer Entsprechung zu prov. varai "Radau" und einer Entsprechung zu frz. charger "anklagen", also "Radau-Anklage". - Die bayrischen Anhänger (meist an der Uhrkette) sind wohl als "Durcheinander" (oder als "Geklapper") mit dem gleichen Wort benannt. Ebenso ne. charivari, ndn. charivari.
✎ Gamillscheg (1969), 213f.;
DEO (1982), 209f.;
Röhrich 1 (1991), 290-292. französisch frz.
Charivari Sn "Katzenmusik; bayrischer Trachtenanhänger" per. Wortschatz arch. obd. wmd. (18. Jh. ) Entlehnung. Entlehnt aus frz. charivari m. (faire du charivari) "Katzenmusik, ohrenbetäubender Lärm". Der Brauch, gesellschaftliche Mißbilligung durch nächtlichen Lärm vor dem Haus des Betreffenden zum Ausdruck zu bringen, stammt offenbar aus den romanischen Ländern - in späterer Zeit ist der Anlaß meistens, daß ein Witwer oder eine Witwe zum zweiten Mal heiratet. Sowohl die Herkunft des Wortes wie auch die Geschichte des Brauchs sind umstritten. Vielleicht aus einer Entsprechung zu prov. varai "Radau" und einer Entsprechung zu frz. charger "anklagen", also "Radau-Anklage". - Die bayrischen Anhänger (meist an der Uhrkette) sind wohl als "Durcheinander" (oder als "Geklapper") mit dem gleichen Wort benannt. Ebenso ne. charivari, ndn. charivari.
✎ Gamillscheg (1969), 213f.;
DEO (1982), 209f.;
Röhrich 1 (1991), 290-292. französisch frz.