Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Butzen
Butzen Sm per. Wortschatz obd. (15. Jh. ) Stammwort. Vor allem Apfelbutzen "Kernhaus des Apfels", sonst "Klumpen, Schlacke". Mundartlich tritt neben "Kernhaus" auch die Bedeutung "Fliege am Apfel" auf, die ursprünglicher sein kann, weil sie ihrerseits auf die besser bezeugte Bedeutung "Knospe" (mhd. butze f. ( ? ), mndl. botte, nndl. bot; vermutlich entlehnt me. budde, ne. bud; ebenso frz. bouton m. "Knospe, Knopf") zurückgehen kann (diese vermutlich zu der unter "Bausch" behandelten Lautgebärde in der speziellen Bedeutung "schwellen"). Auch die mundartlichen Bedeutungen "abgebrannter Kerzendocht, schlackenartige Erhöhung der Butzenscheibe (die Butzenscheiben sind runde, in Blei gefaßte Scheiben, die in der Mitte einen "Butzen", eine schlackenartige Erhöhung haben), "oberes Ende des zugebundenen Sacks" u.ä. können aus "Fliege am Apfel" übertragen sein, doch kann der Bereich "Abfall - Verunreinigung - plumpe Masse" auch zu einer Lautgebärde gehören, die mit "Batzen" näher zusammenhängt. Auf jeden Fall handelt es sich um einen Bereich, in dem einerseits Expressivität und Lautbedeutsamkeit, andererseits Anknüpfungen an bestehende Wortsippen ein schwer durchdringbares Geflecht von Bedeutungsspektren ergeben. Hierher weiter vielleicht auch das unter "Butt" genannte Adjektiv, in obd. Form butz als "plumpes, unförmiges Stück". S. auch "Hagebutte", "Popel", "putzen". deutsch d.
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