Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Brust
Brust Sf std. (8. Jh. ), mhd. brust, ahd. brust, mndd. borst, mndl. borst Stammwort. Aus g. * brusti- f. "Brust", auch in gt. brusts. Meist im Plural, auf den Dual der natürlichen Paarigkeit zurückgehend. Im Ablaut dazu g. * breusta- n. in anord. brjóst n. , ae. brēost n. , afr. br(i)ast, burst, borst, as. briost, breost (meist Pl. ) "Brust". Vorauszusetzen ist eine Grundlage ig. (w/oeur. ) * bhreus- (oder ein s-Stamm zu * bhreu-) im Bedeutungsbereich "Bauch - Brust". Hierzu * bhrusōn/-n- in air. brú f./n. "Bauch, Brust, Mutterleib"; * brusnā in kymr. bron "Brust" und * bhrusnjō in air. bruinne m. "Brust" (s. auch "Brünne"), russ. brjúcho "Bauch, Wanst", und vielleicht mhd. briune, brūne "weibliches Geschlechtsteil, Unterleib". Die Wörter können auf eine Bedeutung "sprießen, schwellen" zurückführen. Möglicherweise ein Relikt der Ausgangsbedeutung in as. brustian "sprießen". Vielleicht ist die Bedeutung "Brust" nicht unmittelbar aus der verbalen Grundlage abzuleiten, sondern übertragen aus einem Wort für "Knospe". S. "Biest"1 und "Bries" zu problematischen Mitgliedern dieser Wortsippe. - Sich brüsten ist "sich in die Brust werfen, prahlen". Brüstung ist die "brusthohe Schutzmauer".   Ebenso nndl. borst, ne. breast, nschw. bröst, nisl. brjóst.
Röhrich 1 (1991), 273f.;
Griepentrog (1995), 463- gemeingermanisch
iwo.
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