Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Brandbrief
Brandbrief Sm "dringlicher Brief" erw. fach. (18. Jh. ) Hybridbildung. Entsprechende Wörter treten zu verschiedenen Zeiten mit verschiedenen Bedeutungen auf. Auf den heutigen Gebrauch haben wohl eingewirkt: 1) ein niederdeutsches Wort, seit dem 16. Jh. bezeugt, "Schreiben, wodurch das Abbrennen von Haus und Hof angedroht wird" (parallel zu Fehdebrief), und 2) ein süddeutsches Wort, seit dem 17. Jh. bezeugt, "obrigkeitliche Verfügung, die zum Sammeln von Gaben für Brandgeschädigte berechtigt". Eigentlich üblich geworden ist das Wort aber aus der Studentensprache (18. Jh. ): "Brief an die Eltern, in dem um Geld gebeten wird, da man "abgebrannt" sei" (um dies zu verdeutlichen, sei der Brief auch angebrannt worden). Wieviele verschiedene Ausgangspunkte für dieses Wort anzusetzen sind, und wie sie sich gegenseitig beeinflußt haben, ist noch nicht ausreichend untersucht. Ebenso nndl. brandbrief.
✎ Röhrich 1 (1991), 248. deutsch s. brennen, s. Brief
Brandbrief Sm "dringlicher Brief" erw. fach. (18. Jh. ) Hybridbildung. Entsprechende Wörter treten zu verschiedenen Zeiten mit verschiedenen Bedeutungen auf. Auf den heutigen Gebrauch haben wohl eingewirkt: 1) ein niederdeutsches Wort, seit dem 16. Jh. bezeugt, "Schreiben, wodurch das Abbrennen von Haus und Hof angedroht wird" (parallel zu Fehdebrief), und 2) ein süddeutsches Wort, seit dem 17. Jh. bezeugt, "obrigkeitliche Verfügung, die zum Sammeln von Gaben für Brandgeschädigte berechtigt". Eigentlich üblich geworden ist das Wort aber aus der Studentensprache (18. Jh. ): "Brief an die Eltern, in dem um Geld gebeten wird, da man "abgebrannt" sei" (um dies zu verdeutlichen, sei der Brief auch angebrannt worden). Wieviele verschiedene Ausgangspunkte für dieses Wort anzusetzen sind, und wie sie sich gegenseitig beeinflußt haben, ist noch nicht ausreichend untersucht. Ebenso nndl. brandbrief.
✎ Röhrich 1 (1991), 248. deutsch s. brennen, s. Brief