Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
bloß
bloß Adj std. (12. Jh. ), mhd. blōz, mndd. blōt, mndl. bloot Stammwort. Aus g. * blauta- Adj. "bloß (u.a. )", auch in anord. blautr "zart, schwach, naß", ae. blēat "armselig". Lautlich würde entsprechen ein gr. phlydáō "ich triefe" mit gr. phlydarós "weich, matschig". Das würde die altnordische Nebenbedeutung erklären, aber kaum zu "entblößt" führen. Unter Umständen sind hier zwei verschiedene Wörter zusammengeflossen; vgl. das bedeutungsähnliche "blöde" und nhd. (reg. ) blutt "bloß, unbekleidet", die lautlich nicht ohne weiteres zu bloß passen. Die Zusammenhänge bedürfen noch der genaueren Aufklärung. Die Wendung sich eine Blöße geben "eine schwache Stelle zeigen" ist ein Ausdruck der Fechtersprache. Präfixableitung: entblößen; Zusammenrückung: bloßstellen. Ebenso nndl. bloot, nschw. blöt, nisl. blautur "naß".
✎ Lühr (1988), 267f.;
Röhrich 1 (1991), 221;
Heidermanns (1993), 130f. west- und nordgermanisch ix.
bloß Adj std. (12. Jh. ), mhd. blōz, mndd. blōt, mndl. bloot Stammwort. Aus g. * blauta- Adj. "bloß (u.a. )", auch in anord. blautr "zart, schwach, naß", ae. blēat "armselig". Lautlich würde entsprechen ein gr. phlydáō "ich triefe" mit gr. phlydarós "weich, matschig". Das würde die altnordische Nebenbedeutung erklären, aber kaum zu "entblößt" führen. Unter Umständen sind hier zwei verschiedene Wörter zusammengeflossen; vgl. das bedeutungsähnliche "blöde" und nhd. (reg. ) blutt "bloß, unbekleidet", die lautlich nicht ohne weiteres zu bloß passen. Die Zusammenhänge bedürfen noch der genaueren Aufklärung. Die Wendung sich eine Blöße geben "eine schwache Stelle zeigen" ist ein Ausdruck der Fechtersprache. Präfixableitung: entblößen; Zusammenrückung: bloßstellen. Ebenso nndl. bloot, nschw. blöt, nisl. blautur "naß".
✎ Lühr (1988), 267f.;
Röhrich 1 (1991), 221;
Heidermanns (1993), 130f. west- und nordgermanisch ix.