Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Bleistift
Bleistift Sm std. (17. Jh. ) Stammwort. Im 17. Jh. wurde in England (Cumberland) eine Graphitgrube entdeckt, die einen so feinen Graphit lieferte, daß man damit schreiben konnte. Die Art des Materials wurde nicht erkannt - man hielt es für Bleierz und nannte es "Bleiweiß" oder englisches Blei, auch Wasserblei, sogar schwarzes Bleiweiß; in England selbst blacklead (das Material ist glänzend, färbt aber schwarz ab; im deutschen Bereich galt Bleiweiß allgemein für Bleierze und -mineralien). Die Schreibstifte nannte man im Deutschen Reißblei, Schreibblei oder Wasserblei; dann auch Bleistifte oder Bleiweißstifte. Noch die Einrichtung einer Fabrik für diese Schreibgeräte durch F. Staedtler 1662 in Nürnberg gilt dem Bleiweißsteftmachen. Der Nachweis, daß das Material "Graphit" (zu gr. gráphein "schreiben") in Wirklichkeit eine Kohlenstoff-Modifikation ist, kam zu spät (1789), um die Bezeichnung noch ändern zu können - es blieb bei Bleistift, das entweder zu (englisches) Blei gebildet oder eine Klammerform aus Bleiweißstift ist. "Blei"1, "Graphit". Röhrich 1 (1991), 213. deutsch s. Blei, s. Stift
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