Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
bleiben
bleiben Vst. std. (8. Jh. ), mhd. b(e)līben, ahd. (bi)līban, as. (bi)līban Stammwort. Aus g. * bi-leib-a- Vst. "bleiben", auch in anord. blífa (entlehnt, nur in späten christlichen Texten bezeugt), ae. belīfan, afr. b(i)līva, belīva (gt. nur eine umstrittene Einzelform bilaif). Der Auslaut zeigt grammatischen Wechsel, wie der Vergleich mit gt. aflifnan "übrig bleiben" erweist; es ist also (ig. ) * leip- vorauszusetzen. Eine Wortsippe mit diesem Lautstand gibt es für die Bedeutung "beschmieren, kleben", das mit "bleiben" als "hängen bleiben, kleben bleiben" verbunden werden kann. Ai. limpáti "beschmiert, salbt", toch. AB lip- "übrig bleiben", akslav. prilěpiti "kleben", lit. lìpti "kleben", gr. vielleicht aleíphō "ich schmiere, salbe" (wenn sekundär aspiriert gegenüber gr. lípos n. "Fett"). Dieses aus einer einfacheren Wurzel * lei- "schmieren", die etwa in l. linere vorliegt. Präfigierungen: "ver-", unter-; Abstraktum: Verbleib; Konkretum: Bleibe, Überbleibsel; Adjektiv (PPrät. ): Hinterbliebener.   Ebenso nndl. blijven, nschw. bli(va). S. "leben", "Leber", "Leim" und die zweiten Bestandteile von "elf" und "zwölf".
Seebold (1970), 326f.;
Röhrich 1 (1991), 213. gemeingermanisch
iz.
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