Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
blauäugig
blauäugig Adj "naiv" erw. stil. (19. Jh. ) Stammwort. Der romantische Heldentyp mit blonden Haaren und blauen Augen wird in nach-romantischer Zeit kritischer betrachtet, und so spricht etwa Thomas Mann (Tonio Kröger 1903) "von den zwar liebenswerten, aber vor allem auch geistlosen Vertretern dieser blonden und blauäugigen Normalität". Aus solchen kritischen Bemerkungen heraus entsteht in der Mitte des 19. Jahrhunderts die Verwendung von blauäugig für "naiv".✎ Rölleke, H. WW 33 (1983), 273f.;
Röhrich 1 (1991), 210f. deutsch s. blau, s. Auge
blauäugig Adj "naiv" erw. stil. (19. Jh. ) Stammwort. Der romantische Heldentyp mit blonden Haaren und blauen Augen wird in nach-romantischer Zeit kritischer betrachtet, und so spricht etwa Thomas Mann (Tonio Kröger 1903) "von den zwar liebenswerten, aber vor allem auch geistlosen Vertretern dieser blonden und blauäugigen Normalität". Aus solchen kritischen Bemerkungen heraus entsteht in der Mitte des 19. Jahrhunderts die Verwendung von blauäugig für "naiv".✎ Rölleke, H. WW 33 (1983), 273f.;
Röhrich 1 (1991), 210f. deutsch s. blau, s. Auge