Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
bin
bin Vunr std. (8. Jh. ), mhd. bin, ahd. bim, as. bium, afr. bim Stammwort. Die Formen des Verbums sein sind nicht nur suppletiv (s. "ist", "sein"2 und "Wesen" für die unvermischten Formen), sondern teilweise auch aus verschiedenen Grundlagen verschmolzen: 1. Sg. Präs. bin und 2. Sg. Präs. bist sind kontaminiert aus der alten Wurzel ig. * es- "sein", 1. Sg. * es-mi (gt. im, anord. em, ae. eom; heth. ešmi, ai. ásmi, gr. eimí, akslav. jesmĭ, alit. esmì, air. am), 2. Sg. * es-si, esi (gt. is, anord. es, ae. eart; heth. ešši, ai. ási, gr. , akslav. jesi, lit. esì, air. at, it) und der Erweiterung * bhei- aus * bhwei- zu der Wurzel * bhewə- "sein". Diese Erweiterung bildet ein volles Paradigma im Altenglischen, außerhalb des Germanischen in l. fio "werde, geschehe", dem "consuetudinal present" (Verlaufsform des Präsens) des Verbum substantivum im Keltischen (air. biid usw. ) und besonderen Formen in den baltischen und slavischen Sprachen. Im Gotischen als Relikt die Konjunktion bijandz-uþ-þan "zugleich aber auch" (formal ein Partizip Präsens). Während diese beiden Paradigmen im Altenglischen getrennt nebeneinanderstehen, sind sie im Althochdeutschen (bim, bis, Pl. birum, birut), Altsächsischen (bium, bis) und Altfriesischen (bim/bin, 2. Sg. unbezeugt) in einigen Präsensformen kontaminiert worden und existieren außerhalb dieser kontaminierten Formen nicht mehr. "bauen", "ist", "sein"2, "Wesen". Jost, K.: beon und wesan (Heidelberg 1909) (zur Abgrenzung der beiden Verben im Altenglischen);
Seebold (1970), 112-115;
Lühr, R. in Untermann, J., Brogyanyi, B. (Hrsg. ): Das Germanische (Amsterdam 1984), 25-90. westgermanisch
iz.
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