Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Beutel
Beutel Sm std. (8. Jh. ), mhd. biutel n. /m. , ahd. būtil, as. būdil Stammwort. Führen zurück auf vd. * būdila- m. "Beutel". Außerhalb vergleichen sich Wörter mit weit auseinanderfallender Bedeutung, die auf * budd- (eine expressive Lautform) zurückführen: nisl. -budda "Geldbeutel" (jung), schwed. (dial. ) bodd "Kopf", me. budde n. , ne. bud "Knospe". Da ein Zusammenhang wahrscheinlich ist, dürfte Beutel ursprünglich "das in einem Tuch Zusammengebundene (etwa: Geld)" gewesen sein, die expressiven Wörter haben dann eine Bedeutung wie "Knopf", bezeichnen also etwas dickes Rundes. Sie gehören wohl zu der unter "Bausch" beschriebenen Lautgebärde. Beutel ist auch ein Mehlsieb (ein auf diese Weise zusammengebundenes Tuch ist die einfachste Form eines Siebs) - daher gebeutelt "durcheinandergeschüttelt". Ein Beutelschneider ist eigentlich jemand, der Geld stiehlt, indem er den am Gürtel getragenen Beutel aufschlitzt - heute für jemanden gebraucht, der Wucherpreise verlangt.   Ebenso nisl. budda "Geldbeutel"; "Windbeutel".
LM 2 (1983), 10;
Röhrich 1 (1991), 189f. deutsch
gwn.
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