Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
betteln
betteln Vsw std. (9. Jh. ), mhd. betelen, ahd. betalōn Stammwort. Wörter dieser Bedeutung sind in der Regel von Wörtern für "Bettler" abgeleitet, das deutsche Wort muß also eine Rückbildung sein zu Bettler, mhd. betelære, ahd. betalāri (oder auf die gleiche Grundlage zurückgehen). Mit dieser Täterbezeichnung hängen zusammen gt. bidagwa "Bettler" und ae. bedecian "betteln". Semantisch ist wie bei l. mendīcus "Bettler" zu l. mendum "Fehler, Gebrechen" oder bei gr. ptōchós "Bettler" zu gr. ptõma "Fall, Unglück", gr. ptṓssō "ich gehe zusammengekauert (o.ä. )" ein Ausdruck für einen unglücklichen Zustand als Grundlage zu erwarten. Ein solcher könnte in lit. bėdà, akslav. běda "Not, Sorge, Kummer" vorliegen, doch sind diese (dehnstufigen) Formen wegen Zusammenfalls verschiedener Wurzeln mehrdeutig. Der Anschluß von Bettler und betteln an "bitten" ist wohl sekundär, doch ist zu beachten, daß air. foigde, faigde "Bettelei" (ig. * upo-gwhedh-jā) und air. foigdech "Bettler" zu eben dieser Wurzel gehört.   Ebenso nndl. bedelen, bedelaar.
RGA 2 (1976), 316. deutsch io.
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