Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
behelligen
behelligen Vsw std. stil. (16. Jh. ) Stammwort. Die heutige Bedeutung "belästigen" geht zurück auf älteres "plagen". In dieser Bedeutung ist das Wort (wie das einfache helligen) aus dem Adjektiv hellig "müde, matt" abgeleitet (also eigentlich "ermatten, ermüden", trans. ). Das nur regional seit spätmittelhochdeutscher Zeit auftretende Adjektiv ist seinerseits eine Erweiterung aus dem ebenfalls beschränkt verbreiteten hahl, hähl, hel(l) "trocken, mager, dürr", mndl. hael; Relikte dieses Adjektivs auch in anderen germanischen Sprachen, vor allem in anord. hallæri "Mißernte, Hungersnot" (zu anord. ár "Jahr") und ae. (selten) hell-heort "verzagt" ("schwachherzig"). Zu erschließen ist etwa g. * halli- Adj. "dürr, vertrocknet" (aus voreinzelsprachl. * kolz-i- ? ); vergleichbar ist lett. kàlst "vertrocknen" und mit s mobile im Anlaut gr. skéllomai "ich vertrockne, verdorre", nebst gr. skeletós "Mumie, Skelett". "Hallig", "schal", "Skelett". Heidermanns (1993), 275;
Grazi, V. FS Carlo Alberto Mastrelli (Pisa 1985), 201-210. deutsch
ix.
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