Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Bank
Bank1 Sf "Sitzgelegenheit" std. (9. Jh. ), mhd. banc, ahd. bank, as. bank Stammwort. Aus g. * banki- m. "Bank", auch in anord. bekkr, ae. benc, afr. benk, bank, bonk. Daneben steht der n-Stamm anord. bakki "Erhöhung", ae. hōbanca "Bettstelle". Das Femininum ist erst mittelhochdeutsch und vielleicht altenglisch. Entstehung unklar. Vielleicht als "Kante" (gemeint waren ursprünglich die um den Saal herumlaufenden Bänke) aus g. * branka- mit Ausdrängung des -r-, doch ist mit dieser Bedeutung sonst nur ablautendes (me. , ne. , mndl. , nndl. ) brink bezeugt. - Auf die lange Bank schieben ist in der Variante in die lange Truhe spielen seit dem 15. Jh. bezeugt. Die Wendung spielt auf die Verwahrung von Gerichtsakten in Truhen an, wobei sich "lang"1 wohl nicht auf die Truhe oder Bank bezieht, sondern bereits übertragen auf den Zeitraum gemeint ist.   Ebenso nndl. bank, ne. bench, nisl. bekkur.
Schmidt, L. Antaios 12,1 (1971), 85-103;
RGA 2 (1976), 33f.;
Lloyd/Springer 1 (1988), 456-458;
LM 1 (1980), 1408f.;
Schmidt-Wiegand (1991), 295f.;
Röhrich 1 (1991), 140-144. west- und nordgermanisch
gwn.
Bank2 Sf "Geldinstitut" std. (13. Jh. ) Entlehnung. Entlehnt aus it. banco m. , banca f. (eigentlich "Tisch"). Zugrunde liegt ahd. bank ("Bank"1). Gemeint ist der "Tisch des Geldwechslers", dann allgemeiner "Institution des Geldhandels". Das Kompositum Banknote kommt aus dem Englischen, wie auch der Gebrauch des Wortes im Sinne von "Sammelstelle, Magazin" (Datenbank, Blutbank usw. ). Banknoten waren ursprünglich Quittungen für Edelmetalleinlagen in England und den Niederlanden (17. Jh. ). Die Quittungen konnten dann statt des Edelmetalls selbst in Zahlung gegeben werden. Später wurden die Banken von der Verpflichtung zur Einlösung befreit, so daß daraus das Papiergeld entstand. Täterbezeichnung: Bankier.
   Ebenso nndl. bank, ne. bank, nfrz. banque, nschw. bank, nisl. banki.
DF 3 (21997), 88-96;
Brunt (1983), 149;
Ganz (1957), 35 (zu
Banker);
LM 1 (1980), 1410-1414;
Rey-Debove/Gagnon (1988), 46f.;
Höfer, A. PSG 5 (1986), 27-60 (zu
Bankier);
Carstensen 1 (1993), 86-88;
North (1994), Kap. 4 (zu
Banknote). italienisch it.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Bank