Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Bahn
Bahn Sf std. (12. Jh. ), mhd. ban(e), mndl. bane auf Stammwort. Das Wort fehlt der ältesten Zeit. Offenbar handelt es sich um einen technischen Ausdruck, der außerhalb des Germanischen ebenfalls mit technischen Wörtern zu vergleichen ist: Mit der Bedeutung "Schlagfläche des Hammers" vergleicht sich ai. ghaná- "Hammer"; mit der Bedeutung "Gestirnbahn, Tuchbahn, gebahnter Weg" vergleicht sich russ. dial. gon "Strecke, die von einem Pflüger ohne zu wenden gepflügt werden kann" usw. , kymr. gwanaf "Schwaden; das beim Dachdecken mit Stroh ohne Verschieben der Leiter erreichbare Stück". Vorauszusetzen ist demnach vd. * banō f. "Fläche" (in speziellen Zusammenhängen), ig. * gwhono- "Schlag" (ebenfalls in speziellen Zusammenhängen) zu ig. * gwhen- "schlagen" in ai. hanti, heth. kuenzi, gr. theínein, lit. gené̇ti, akslav. žęti, air. gonim, l. of-fen-do. - In der Bedeutung "Eisenbahn" aus dem vollen Wort ("Eisenbahn") gekürzt. - Verb: bahnen; Inchoativum: anbahnen (nur noch übertragen verwendet für "in die Wege leiten"); zu der Wendung eine Bahn brechen heute in übertragener Bedeutung bahnbrechend.   Ebenso nndl. baan; "Bahnhof", "Bahnsteig".
Eichhoff (1968), 42-44;
Lloyd/Springer 1 (1988), 460-462 (zu
ahd. bano m. "Scharfrichter, Mörder, Untergang, Verderben, Tod", das zu einer Wurzel mit der Bedeutung "schlagen" gehört);
Seebold, E. BGDSL-T 112 (1990), 310f.;
Röhrich 1 (1991), 134;
Krüger (1979), 110-117 (zu
[Eisen-]Bahn). deutsch iz.
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