Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
aufoktroyieren
aufoktroyieren Vsw "aufzwingen" per. Wortschatz fremd. Erkennbar fremd (17. Jh. , Form und Bedeutung 19. Jh. ) Hybridbildung. Als oktroyieren "bewilligen, gewähren" entlehnt aus frz. octroyer gleicher Bedeutung (dieses mit Neu-Anschluß an die lateinische Grundlage aus afrz. otroier, dieses aus früh-rom. * auctorizare, Erweiterung aus l. auctōrāre "bestätigen, sich verbürgen" zu l. auctor "Urheber, Gewährsmann"). Die - nur deutsche - spätere Bedeutungsveränderung beruht auf dem Streit um die preußische Verfassung von 1848, die vom König oktroyiert, also "erlassen" wurde. Dies wurde von den Demokraten, die in der oktroyierten Verfassung eine aufgezwungene Verfassung sahen, nicht gebilligt. Diesen Sinn hat das Wort (verstärkt durch auf-) bis heute. Ebenso nndl. octrooi, ne. octroi, nschw. oktroj, nnorw. oktroa. Zur Sippe des zugrundeliegenden l. augēre "vermehren" s. "Auktion". deutsch frz. (oktroyieren)
aufoktroyieren Vsw "aufzwingen" per. Wortschatz fremd. Erkennbar fremd (17. Jh. , Form und Bedeutung 19. Jh. ) Hybridbildung. Als oktroyieren "bewilligen, gewähren" entlehnt aus frz. octroyer gleicher Bedeutung (dieses mit Neu-Anschluß an die lateinische Grundlage aus afrz. otroier, dieses aus früh-rom. * auctorizare, Erweiterung aus l. auctōrāre "bestätigen, sich verbürgen" zu l. auctor "Urheber, Gewährsmann"). Die - nur deutsche - spätere Bedeutungsveränderung beruht auf dem Streit um die preußische Verfassung von 1848, die vom König oktroyiert, also "erlassen" wurde. Dies wurde von den Demokraten, die in der oktroyierten Verfassung eine aufgezwungene Verfassung sahen, nicht gebilligt. Diesen Sinn hat das Wort (verstärkt durch auf-) bis heute. Ebenso nndl. octrooi, ne. octroi, nschw. oktroj, nnorw. oktroa. Zur Sippe des zugrundeliegenden l. augēre "vermehren" s. "Auktion". deutsch frz. (oktroyieren)