Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Ästhetik
Ästhetik Sf "Lehre von der Schönheit" erw. fach. (18. Jh. ) Neoklassische Bildung. Eine besondere Wissenschaft der Gesetzmäßigkeiten des Schönen wurde 1735 von A. G. Baumgarten gefordert und dann in Vorlesungen und Schriften (1750 Aesthetica in lateinischer Sprache) ausgebaut. Der Vorschlag wurde rasch aufgegriffen und das Wort auch in die Volkssprachen übernommen. Das Wort ist entlehnt aus gr. aisthētikós "das Wahrnehmbare (gr. aisthētós) betreffend", zu gr. aisthánesthai "wahrnehmen" (als Grundform wird (ig. ) * awis-dh- angesetzt, das auch l. audīre "hören" zugrunde liegen kann). Die Bedeutungskomponente "schön, geschmackvoll", die besonders in ästhetisch und Ästhet hervortritt, ist erst durch diesen terminologischen Gebrauch in die Sippe des griechischen Wortes gekommen (zuvor nur "wahrnehmen, Sinneswahrnehmung").   Ebenso nndl. esthetica, ne. (a)esthetics, nfrz. esthétique, ndn. æstetik, nschw. estetik, nnorw. estetikk. S. "Anästhesie", "Synästhesie" und zur lateinischen Verwandtschaft "Audienz", "audio-", "Auditorium".
Gombert, A. ZDW 3 (1902), 164;
DF 1 (1913), 56;
HWPh 1 (1971), 555-581;
LM 1 (1980), 1128f.;
Bark, K. in Scholtz, G. (Hrsg. ): Interdisziplinarität der Begriffsgeschichte (Hamburg 2000), 55-62 (und Fontius, M. ebd. 63-65). griechisch
gr.
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