Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Alp
Alp Sm "Alb"2.Alb (Alp) Sm "Angsttraum" erw. fach. (11. Jh. ), mhd. alb, ahd. alb, as. alf Stammwort. Aus g. * albi- (oder * alba-) m. "Alb" (mythisches Wesen zwischen Menschen, Göttern und Zwergen, in christlicher Zeit auch als Nachtmahr interpretiert), auch in anord. alfr, ae. ælf (Pl. ylfe). Vgl. den Zwergennamen Alberich ("König der Alben" ? ), nfrz. Oberon und die Bezeichnung "Alpdrücken", Alptraum (auch ae. ylfa gesceot "Albenschuß" für "Hexenschuß"). Denkbar ist die Anknüpfung an ai. ṛbhú- "Bezeichnung für kunstreiche Halbgötter" (die Alben waren wie die Zwerge offenbar auch begabte Schmiede) oder an l. albus "weiß" (da es in der nordischen Mythologie "Lichtalben" gibt, "Albe"1). Andere (Mastrelli nach de Saussure) schließen an alpe "Berggeister in den Alpen" an. Im übrigen ist die mythologische Stellung der Alben so wenig klar (auch in der sonst reichhaltigen nordischen Überlieferung), daß etymologische Anschlüsse nicht ausreichend gesichert werden können. Die Femininform zu Alb war Elbe oder Elbinne; das Wort starb als Bezeichnung solcher Geister in der Neuzeit aus, dafür drang das verwandte "Elf"2, Elfe aus dem Englischen ein. Die Ablehnung des Vergleichs von Alb und ai. ṛbhu-, z.B. bei Mayrhofer, M.: EWAia 1 (1992), 259f. ist unbegründet: Die Möglichkeit einer Erklärung des indischen Wortes innerhalb des Indischen schließt nicht aus, daß eine parallele, aber nicht mehr nachweisbare, Erklärung auch für das germanische Wort gilt.
✎ RGA 1 (1973), 130-132;
Mastrelli, C. A. StG 13 (1975), 5-13;
Lecouteux, C. Euphorion 75 (1981), 371-378;
Peeters, Ch. L. GL 28 (1988), 119;
Lloyd/Springer 1 (1988), 152-154;
Knobloch, J. SW 14 (1989), 282-284;
Röhrich 1 (1991), 75. indogermanisch iz.
Alp(e) Sf "Bergweide" erw. obd. (10. Jh. ), mhd. albe, ahd. alba neben "Alm" (das aus einer Assimilierung des b/p an das n eines n-Stammes kommt, bezeugt seit dem 14. Jh. ) Nicht etymologisierbar. Geht offenbar zurück auf ein vorindogermanisches Wort, zu dem auch der Name der Alpen (sowie Alb und Allgäu) gehört. Als seine Bedeutung wird "Berg" vermutet, wobei in der späteren Geschichte ein Anschluß an l. albus "weiß" (im Hinblick auf den Schnee der Alpen) eine Rolle gespielt haben mag.
Ebenso nndl. alpenweide, ne. alp, nfrz. alpe, nschw. alp, nnorw. alpeeng.
✎ Hubschmied, J. U. FS Gauchat (Aarau 1926), 438;
Bertoldi, V. ZRPh 56 (1926), 183;
Hubschmid, J.: Alpenwörter romanischen und vorromanischen Ursprungs (Bern 1951), 8f., 43-47;
RGA 1 (1973), 181-189;
Ludvik, D. Acta Neophilologica 7 (1974), 43-46;
Lloyd/Springer 1 (1988), 155-157;
LM 1 (1980), 458-460. west- und nordgermanisch gwn.
✎ RGA 1 (1973), 130-132;
Mastrelli, C. A. StG 13 (1975), 5-13;
Lecouteux, C. Euphorion 75 (1981), 371-378;
Peeters, Ch. L. GL 28 (1988), 119;
Lloyd/Springer 1 (1988), 152-154;
Knobloch, J. SW 14 (1989), 282-284;
Röhrich 1 (1991), 75. indogermanisch iz.
Alp(e) Sf "Bergweide" erw. obd. (10. Jh. ), mhd. albe, ahd. alba neben "Alm" (das aus einer Assimilierung des b/p an das n eines n-Stammes kommt, bezeugt seit dem 14. Jh. ) Nicht etymologisierbar. Geht offenbar zurück auf ein vorindogermanisches Wort, zu dem auch der Name der Alpen (sowie Alb und Allgäu) gehört. Als seine Bedeutung wird "Berg" vermutet, wobei in der späteren Geschichte ein Anschluß an l. albus "weiß" (im Hinblick auf den Schnee der Alpen) eine Rolle gespielt haben mag.
Ebenso nndl. alpenweide, ne. alp, nfrz. alpe, nschw. alp, nnorw. alpeeng.
✎ Hubschmied, J. U. FS Gauchat (Aarau 1926), 438;
Bertoldi, V. ZRPh 56 (1926), 183;
Hubschmid, J.: Alpenwörter romanischen und vorromanischen Ursprungs (Bern 1951), 8f., 43-47;
RGA 1 (1973), 181-189;
Ludvik, D. Acta Neophilologica 7 (1974), 43-46;
Lloyd/Springer 1 (1988), 155-157;
LM 1 (1980), 458-460. west- und nordgermanisch gwn.